Thema des Monats:
Interview mit Thomas Hüwener, Sprecher der OGE-Geschäftsführung
ich hoffe, Sie hatten einen entspannten Sommer. Für etliche Vertreter der Energiewirtschaft war er zumindest teilweise stressig. Sowohl die Bundesregierung als auch die BNetzA haben Stellungnahmen zu Gesetzes- und Regulierungsvorhaben eingeholt. Ein Thema, das dabei die Gemüter besonders bewegt, sind die Pläne der BNetzA zur Neugestaltung der Netzentgeltregulierung. In meinem Gasmarkt spielt dies nie eine große Rolle, aber für Unternehmen und Verbände ist das Thema von hoher Relevanz und Brisanz.
In dieser Ausgabe taucht es in dem langen Interview auf, das ich mit Thomas Hüwener, dem Sprecher der OGE-Geschäftsführung, geführt habe. Es ist eine Tour d’Horizon zu den Themen Erdgas, Wasserstoff und CO2. Alle Themen sind für das aktuelle und zukünftige Geschäft der OGE wichtig. Der Versuch des Fernleitungsnetzbetreibers, dies auch in seiner Strategie abzubilden, war ein Grund für das Interview. Für Hüwener war es extrem wichtig, auch seine Position – beziehungsweise die Position seines Unternehmens und der Branche – bezüglich des sogenannten NESTProzesses darzustellen. Aber lesen Sie selbst.
Natürlich ist das Speicherthema auch in dieser Ausgabe zentral. Ich „nerve” Sie ja immer mit den einzelnen Vermarktungen. Aber sie dokumentieren, wie zäh das Geschäft ist, gerade auch die Vermarktung des Speichers Rehden durch Sefe Storage. Warum mögliche Marktmanipulationen im L-Gas-Markt zusätzlich den Speichermarkt unter Druck setzen, lesen Sie am besten selbst nach. Der Furor, mit dem einige Händler mir gegenüber auf dieses Thema reagierten, war schon bemerkenswert.
Ein weiteres eher „abseitiges” Thema, das mich im Sommer viel beschäftigt hat, ist Biomethan. Die Marktentwicklung bewegt sich in einem Spannungsfeld von vor allem europäisch geprägter Dynamik, deutscher politischer Zurückhaltung und einer komplexen Regulierung. Das wurde in diesem Sommer sehr deutlich. Ich habe in dieser Ausgabe versucht, die verschiedenen Aspekte aufzuzeigen. Zum Umfeld im Biogas-/ Biomethansektor gehört auch eine ganz spannende Personalie.
Genießen Sie die Lektüre!
OGE ist der größte deutsche Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) mit einem Netz von rund 12.000 Kilometern Hochdruckleitungen. Das Unternehmen will, allein oder in Gemeinschaftsprojekten mit anderen FNB, rund 800 Kilometer Erdgasleitungen im Rahmen der Entwicklung des Wasserstoff-Kernnetzes von Erdgas- auf Wasserstofftransport umstellen. Knapp 400 Kilometer Wasserstoffleitungen sollen zudem für das Kernnetz neu gebaut werden. OGE beschäftigt sich ferner zunehmend mit dem Aufbau einer CO2-Infrastruktur als einem weiteren Geschäftsfeld. Ich habe mit Thomas Hüwener, dem Sprecher der OGE-Geschäftsführung, über die Einschätzung zur weiteren Marktentwicklung in den Bereichen Erdgas, Wasserstoff und CO2 gesprochen und darüber, wie OGE sich darauf mit der Netzplanung und Geschäftsfeldentwicklung einstellt. Hüwener ist seit etwas mehr als einem Jahr Sprecher der OGE-Geschäftsführung, auch das wird Thema des Interviews sein. Das Pipeline-Geschäft und das Unternehmen kennt der promovierte Maschinenbauer sehr genau. Seine Karrierestationen sind auch eine Reise durch die Unternehmensgeschichte der OGE beziehungsweise der Vorgängergesellschaften. 2001 startete er als Referatsleiter bei Ruhrgas. 2004 wurde er Abteilungsleiter Leitungsprojekte bei Ruhrgas Transport. Nach der Übernahme durch Eon wurde im Laufe des Jahres 2004 aus Ruhrgas Transport Eon Ruhrgas Transport und einige Jahre später Eon Gastransport. Seit 2010 heißt der FNB Open Grid Europe (OGE). Zu dem Zeitpunkt war Hüwener Bereichsleiter für Leitungstechnik. Seit 2013 ist er Mitglied der Geschäftsführung.
energate Gasmarkt: Herr Hüwener, wie lange wird OGE noch Erdgasleitungen betreiben?
Hüwener: Offiziell auf jeden Fall bis 2045, dafür stehen wir auch. Wenn man sich die aktuellen politischen Rahmenbedingungen anschaut, will ich nicht ausschließen, dass es auch noch länger dauert. [...]
Es war schon eine bemerkenswerte Pressekonferenz, die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche am 1. Juli abhielt. In der Einladung hieß es lediglich, es gehe um „Gasthemen”. Meine Vermutung, Reiche werde ankündigen, dass nun doch THE die Befüllung von Speichern anreizt, erwies sich als komplett falsch. Ganz im Gegenteil, im Verlauf der Pressekonferenz erläuterte sie, der Speicher Rehden sei nach dem Wegfall der russischen Mengen für die Versorgungssicherheit ohnehin nicht mehr so wichtig. Als langsamer Speicher sei Rehden unattraktiv, deshalb werde er nicht gebucht und genutzt. Die Speicherfüllstände böten aber ohnehin keinen Anlass zur Sorge. Die Speicheraktivitäten hätten zugenommen, die Vorgaben der Füllstandsverordnung seien gut erreichbar. Der Beitrag der LNG-Infrastruktur zur Versorgungssicherheit sei wesentlich, betonte Reiche. Das Ministerium gehe nicht davon aus, dass THE bei der Speicherbefüllung tätig werden müsse.
Der Anlass für die Pressekonferenz war eine Herabstufung von der Notfall- auf die Frühwarnstufe im Rahmen des nationalen Notfallplans. Die Gasversorgung sei wieder so stabil, dass dies möglich sei. Dazu habe auch eine Diversifizierung der Gasversorgung und der Importrouten durch den Aufbau der LNG-Infrastruktur beigetragen. Im Grunde ändert sich durch die Herabstufung für die Unternehmen und die betroffenen Institutionen nichts. Die Regeln im Notfallplan Gas sind für beide Stufen der Notfallplanung praktisch identisch. [...]
Missbrauchsverfahren gegen THE
In der vergangenen Ausgabe (energate Gasmarkt 07/25) hatte ich über die Missbrauchsverfahren berichtet, die acht Unternehmen bei der zuständigen BNetzA-Beschlusskammer (BK) 7 gegen THE geführt hatten. Nach Ansicht der Beschwerdeführer hatte sich der Marktgebietsverantwortliche bei der Kündigung der Biogas-Bilanzkreise nicht korrekt verhalten. Die BK 7 hatte die Beschwerden zurückgewiesen. Mit Verweis auf eine anonyme Quelle hatte ich geschrieben, dass sechs der Unternehmen beim Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) Beschwerde gegen die BK-7-Entscheidung eingelegt hätten. Dies lässt sich mittlerweile in der Beschlussdatenbank der BNetzA nachvollziehen. Energie Schwaben, Verbio, Energielenker Handel, Getec Green Energy, Stawag und Stadtwerke Passau lassen die BK 7-Entscheidung durch das OLG überprüfen. Envitec Energy und Getec Energy Management akzeptieren die Entscheidung.
Der energate Gasmarkt liefert Fach- und Führungskräften der Gasbranche aktuelle Informationen und Hintergründe zum deutschen und internationalen Gasmarkt. Das Medium erläutert fachkundig die wichtigsten Entwicklungen aus den Bereichen Markt, Recht, Politik und Unternehmen. Darüber hinaus bietet der energate Gasmarkt Insiderinformationen wie Marktgerüchte und Personalien.
Der energate Jahresreport Gas zeichnet die wichtigste Marktentwicklungen des Jahres nach und gibt einen fundierten Ausblick auf die kommenden Monate. Gasexperte und Insider Dr. Heiko Lohmann analysiert relevante Ereignisse aus Politik, Recht und Regulierung sowie zu Erzeugung, Infrastruktur und Handel. Darüber hinaus informiert der Report über Veränderungen in der Unternehmenslandschaft und zeichnet in Marktberichten Preisentwicklungen nach. Top-Entscheider aus der Branche nutzen den Jahresreport Gas als kompakte Jahreschronik sowie zur Einschätzung künftiger Marktentwicklungen.
Der energate Gasmarkt erscheint monatlich. Abonnenten erhalten den energate Gasmarkt als Print- und PDF-Ausgabe in deutscher und englischer Sprache. Der Jahresreport Gas erscheint jährlich (Anfang Dezember).
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