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Titel der Ausgabe:

Rückblick 2024, Ausblick 2025

Erscheinungsdatum:
06.01.2025
In dieser Ausgabe:

Eventuell werden Sie am 1. Januar aufmerksam die Nachrichten verfolgt haben, um zu erfahren, ob noch Gasmengen durch die Ukraine fließen. Dieses Editorial wurde am 21. Dezember geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war zwar das Ende des Transits wahrscheinlich, aber noch nicht sicher. Doch mit der Frage nach der Zukunft des Ukraine-Transits wird selbstverständlich der Ausblick auf das Jahr 2025 eröffnet. Wie in jedem Jahr sind Jahresrückblick und Ausblick in dieser Ausgabe das Thema des Monats.

Einige Themen, für die ich schon Platz im Jahresausblick reserviert hatte, wurden von der BNetzA noch in den beiden letzten Wochen vor Weihnachten „abgeräumt”. Für die Festlegungen GaBi Gas 2.1, GeLi Gas 3.0, KARLA Gas 2.0 und Zu- Bio wurde am 13. Dezember jeweils die zweite Konsultation eröffnet. Die finale Festlegung FAUNA erblickte am 17. Dezember das Licht der Welt. Am 19. Dezember wurde auch noch die zweite Konsultation für WasABi und WaKandA eingeleitet. Das hat mich bis zum Redaktionsschluss alles noch intensiv beschäftigt. Allein zu WasABi und WaKandA finden Sie in diesem Heft nur eine vorläufige Einschätzung.

Ein anderes Thema, das mich bis zum 21. Dezember auf Trab gehalten hat, ist die Landwärme-Insolvenz. Am 17. Dezember fand die Gläubigerversammlung statt. Das Telefonat mit jemanden, der sie verfolgt hat, begann mit den Worten: „Sitzen Sie?” Dann berichtete er, wie hoch, besser niedrig, die zu erwartende Konkursquote ausfällt. Da die Berichterstattung zu Landwärme weitgehend auf rein informellen Gesprächen beruht, finden Sie diese - mit der wahrscheinlichen Quote - in der Rubrik Marktgerüchte. Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, dürfen davon ausgehen, dass ich so viele Gespräche geführt habe, dass die Informationen belastbar sind.

Auch bei der Abschaffung der Gasspeicherumlage an den Grenzübergangspunkten oder der Nutzung der deutschen FSRUs kam es am 19. Dezember noch zu Entscheidungen. Einzelheiten finden Sie dazu in diesem Heft.

Was wird 2025 wichtig? Eine Reihe absehbarer Meilensteine finden Sie im Jahresausblick. Ich denke, Geopolitik in der zweiten Ära Trump und ihre Auswirkungen auf Gashandelsmärkte sowie die deutsche Energie- und Klimapolitik nach der Wahl werden die übergeordneten Themen sein.

Thema des Monats: Rückblick 2024, Ausblick 2025

Die Preisentwicklung der Kalenderjahre 2025, 2026 und 2027 ist für mich die Grafik des Jahres 2024 (Abbildung 1). Sie erzählt die Geschichte des Gashandelsjahres und der das Jahr prägenden Einflüsse. Am Ende eines extrem entspannten Winters 2023/24 war nicht nur der Preis für Cal 25 leicht unter 30,00 Euro/MWh gesunken, sondern die Backwardation zwischen den Kalenderjahren war fast vollständig verschwunden. Aber die Entspannung erwies sich als trügerisch. 2025 war seit Beginn des zweiten Quartals geprägt durch geopolitische Spannungen rund um den Ukraine-Krieg und die Kriegssituation im Nahen Osten. Dies sorgte für andauernde Nervosität und Stress an den Gashandelsmärkten. Zudem wurde deutlich, dass der Markt strukturell knapp ist. Ein vor allem im zweiten Quartal niedriges LNG-Angebot und eine deutlich höhere Nachfrage in Asien als im Jahr 2023 waren fundamentale Gründe für festere Preise. Welche Rolle der Aufbau offener Positionen im Termin-Options-Markt, das Agieren von Hedgefonds und automatische sowie algorithmische Handelssysteme gespielt haben, ist intensiv und auch kontrovers 2024 auch zwischen Händlern diskutiert worden.

Damit war ab dem zweiten Quartal auch die Backwardation zurück. Zwischen Cal 25 und Cal 27 betrug der Spread im November bis zu 16,00 Euro/ MWh. Es war in dieser Publikation ein Dauerthema: Spätestens ab der zweiten Hälfte 2025 soll das globale LNG-Angebot deutlich zunehmen, erst durch zusätzliche Projekte vor allem in den USA und ab 2026/27 durch die starke Ausweitung der LNG-Exporte aus Katar. Wobei gerade bei den USProjekten Verzögerungen nie ausgeschlossen sind. [...]

Festlegung FAUNA

Am 17. Dezember hat die BNetzA die finale Festlegung FAUNA veröffentlicht. Ausgeschrieben lautet der Titel der Festlegung „Format der Fahrpläne für die Umstellung der Netzinfrastruktur auf die vollständige Versorgung der Anschlussnehmer mit Wasserstoff nach Paragraf 71k Gebäudeenergiegesetz (GEG)”. Ich habe im Verlauf des Jahres mehrere Male über den Stand des Verfahrens berichtet (zuletzt in energate Gasmarkt 10/24). Paragraf 71k besagt, dass eine wasserstofffähige Gasheizung nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung noch in Gebieten eingebaut werden darf, die im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung als Wasserstoffnetzausbaugebiet ausgewiesen sind. [...]

„Biogas-Paket”

Seit Wirtschaftsminister Robert Habeck im August geäußert hatte, er wolle etwas zur Verbesserung der Situation von Biogas- und Biomethananlagen tun, wartet die Branche auf ein Gesetzespaket (energate Gasmarkt 11/24). Bei vielen der 9.000 dezentralen Biogasanlagen läuft in den nächsten Jahren die EEG-Förderung für die Stromerzeugung aus. Sie wird insgesamt für 20 Jahre gewährt. Nachhaltige Konzepte für eine „post-EEG-Zeit” fehlen in der Regel. Das EEG 2021 ermöglicht für Anlagen, die nur noch maximal acht Jahre Förderung bekommen, eine Anschlussförderung. [...]