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Titel der Ausgabe:

Interview mit Matthias Peter, Chief Sales Officer (CSO) SEFE

Erscheinungsdatum:
04.07.2023
In dieser Ausgabe:

Ich hoffe, Sie haben eine gute letzte Sommer-E-world gehabt. Nächstes Jahr ist der Termin wieder zur üblichen Zeit im Februar. Ich bin direkt nach der E-world in den Urlaub gefahren und hatte gar nicht viel Zeit, über die Messe nachzudenken. Die Transformation der Gaswirtschaft zu einer Wasserstoffwirtschaft war für mich eines der spannenden Themen. Zumal dieser Transformationsprozess konkreter wird und die Unternehmen beginnen, über Lieferungen und nicht nur über Absichtserklärungen zu verhandeln.

Besonders fasziniert hat mich in dem Zusammenhang ein Gespräch, das ich gar nicht auf der E-world, sondern einige Wochen davor geführt habe. Gesprochen habe ich mit Franz Haking von BP. Er ist bei dem Energiekonzern für die Wasserstoffinfrastruktur in Nordwesteuropa verantwortlich. BP will ab 2028 über Wilhelmshaven Wasserstoff nach Deutschland liefern. Mich hat beeindruckt, wie konkret dieses Projekt ist und wie hoch die Bereitschaft von BP, auf allen Stufen der entsprechenden Wertschöpfungskette zu investieren. Noch fehlen die finalen FIDs, ich bin aber ziemlich überzeugt, sie werden getroffen werden. Das Ergebnis des Gesprächs lesen Sie in dieser Ausgabe. Im Grunde genauso beeindruckt hat mich das Gespräch mit Matthias Peter - das fand tatsächlich auf der E-world statt. Peter ist WINGAS-Geschäftsführer und Chief Sales Officer von SEFE. Natürlich geht es in dem Gespräch auch darum, wie das denn nun mit SEFE, WINGAS, den anderen SEFE-Gesellschaften und der Organisation der Gruppe ist. Aber auch in dem Interview geht es um Wasserstoff. SEFE wird 2028, vermutlich noch nicht im großen Umfang, Wasserstoff liefern, aber strategisch ist der Umbau von einem Erdgasversorger zu einem Wasserstoffversorger klarer Fokus des Managements.

Im Heft kommt aber auch ein ganz anderes Thema vor; die L-H-Gas-Umstellung. Mich fasziniert immer wieder, welchen operativen Aufwand dies bei den Verteilnetzbetreibern erfordert und wie sie mit zunehmender Professionalität dies in Koordination mit Dienstleistern abwickeln. Die zunehmende Professionalität ist auch ein Resultat gut funktionierender Vernetzung und eines intensiven Erfahrungsaustauschs. In dem Artikel können Sie denn auch lesen, welchen Einfluss die geplante Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) auf die Umstellung hat. Das GEG ist aber auch ein eigenes Thema, den aktuellen Stand gibt es natürlich auch in diesem Heft.

Auch wenn ich im Urlaub war, der Gasmarkt macht jetzt Sommerpause.

Genießen Sie die Lektüre und den Sommer!

THEMA DES MONATS: Interview mit Matthias Peter, Chief Sales Officer (CSO) SEFE

Im Februar hatte SEFE eine neue Organisationsstruktur bekannt gegeben (ener|gate Gasmarkt 03/23). Aus der ehemaligen Gazprom Germania, die als reine Holding für die operativen Einheiten fungierte, wurde unter dem neuen Namen SEFE (Securing Energy for Europe) die strategische Führungsgesellschaft der Gruppe. Zumindest soweit dies regulatorisch möglich ist. Das heißt, der Fernleitungsnetzbetreiber der Gruppe, GASCADE, wird natürlich weiter völlig unabhängig agieren. Ebenso der Speicherbetrieb der astora. Zugleich integriert SEFE mit ihrer Neuaufstellung die Bereiche Beschaffung, Handel und Vertrieb in einem einheitlich gesteuerten Geschäftsmodell. Die neue Struktur wurde auch durch ein neu gebildetes Management Board bei SEFE als Führungseinheit untermauert. Zur E-world hat SEFE die neue Struktur auch mit einer neuen Corporate Identity zum Ausdruck gebracht. Die operativen Gesellschaften WINGAS (Abbildung 1) und astora treten unter dem gemeinsamen Markennamen SEFE auf, die Internetseiten wurden angepasst. Die Gesellschaften bestehen aber zumindest vorerst weiter unter ihren alten Namen als legale Einheiten, eine mögliche Umbenennung braucht einfach Zeit. Matthias Peter ist als Chief Sales Officer Teil des neuen Management Boards. Er ist zudem WINGAS-Geschäftsführer. Er hat mir in einem Gespräch während der E-world den neuen Auftritt der Gruppe und ihre Pläne erläutert. [...]

Gebäudeenergiegesetz

Die Diskussionen um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) konnten Sie, liebe Leserinnen und Leser, fast in Echtzeit in den Medien verfolgen. Am Ende des Tages haben sich die Berichterstatter der drei Fraktionen der Regierungskoalition auf ein zweiseitiges Papier mit „Leitplanken“ für den Gesetzgebungsprozess geeinigt. Dies ermöglichte es der Bundesregierung den Kabinettsentwurf unverändert in den Bundestag einzubringen. Die Inhalte der Leitplanken sollen im Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens in den Entwurf eingearbeitet werden. [...]

Fernwärmegipfel

Für zusätzliche Konfusion sorgte dann am 12. Juni ein Fernwärmegipfel. Die Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatten gut 30 Verbände aus dem kommunalen Bereich, der Wohnungswirtschaft und der Energiewirtschaft geladen. Eine Erklärung zum Gipfel gab es auch. In der Öffentlichkeit kam dies dann teilweise so an, als ob Fernwärme als neue Option zur Dekarbonisierung des Wärmemarktes eingeführt werde. Dies ist natürlich Blödsinn, der Anschluss an ein Wärmenetz stand von Anfang an als Erfüllungsoption im Gesetz. Aber der weitere Ausbau der Wärmenetze ist ebenso wenig trivial, wie der Umbau auf Wärmequellen aus erneuerbaren Energien. [...]