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Titel der Ausgabe:

Deutsche LNG-Terminals

Erscheinungsdatum:
09.12.2020
In dieser Ausgabe:

Offen gestanden war der November für mich ein bisschen der Monat der Überraschungen. Überrascht hat mich vor allem die Meldung der MET Group, inDeutschland in das Vertriebsgeschäft einzusteigen und zudem noch das Speicherportfolio der Gas-Union zu übernehmen. Wobei dieser Schritt gar nicht so unplausibel ist, wenn man bedenkt, dass MET für Gas-Union geboten hatte. Aber die Konsequenz und Geschwindigkeit, mit der dann Plan B und C verfolgt wurden, war dann schon verblüffend, spricht aber für die Professionalität der Schweizer Handelsgesellschaft.

Ich habe in dieser Ausgabe die Geschichte aufgeschrieben und hatte auch die Gelegenheit mit zwei der handelnden Personen zu sprechen. Mich hat dabei schon die selbstbewusste Gelassenheit beeindruckt, mit der MET den Markteintritt vollzieht. In dem Artikel und dem Interview gibt es auch noch ein paar Informationen zur MET Group, die in Deutschland nicht besonders bekannt ist, aber quer durch Europa nicht nur handelt, sondern auch Kunden beliefert und Assets betreibt. Leicht wird es auchfür MET nicht, sich hier zu etablieren, meinten Marktteilnehmer in ersten spontanen Reaktionen.

Thema des Monats: Deutsche LNG-Terminals

Nein, eine Investitionsentscheidung für ein deutsches LNG-Terminal wurde bisher nicht getroffen. Ganz im Gegenteil: Am 06. November hat Uniper mitgeteilt, die Nachfrage nach verbindlichen Kapazitätsbuchungen für das Projekt in Wilhelmshaven im Rahmen der Open Season sei zu gering, um eine Investitionsentscheidung zu rechtfertigen. Diese Nachricht kam dann doch auch für etliche – nicht für alle – Marktteilnehmer eher überraschend.

Dafür ist wohl das Terminal in Brunsbüttel der Realisierung einen kleinen Schritt nähergekommen. Die BNetzA hatte dem Terminalbetreiber, German LNG Terminal, den Entwurf zu einer Freistellung des Terminals vom regulierten Netzzugang übermittelt. Der Entwurf ist noch nicht die endgültige Entscheidung. Dennoch ist es für die Projektgesellschaft ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einer positiven Investitionsentscheidung. So steht es auf der Internetseite des Unternehmens. Bei der zuständigen BNetzA-Beschlusskammer (BK) 7 war man wohl über die Veröffentlichung etwas überrascht.

Im Folgenden der Versuch einer Erklärung für das Scheitern der Open Season. Dabei wird dann gleich auch noch der Stand der anderen Projekteberichtet. Zwischen den Projekten in Brunsbüttel und Wilhelmshaven bestehen vermutlich ohnehin Wechselwirkungen, wie zu berichten sein wird.