Zum 01. Juni 2017 hatte Stephan Kamphues seine Position als Sprecher der Geschäftsführung bei der Open Grid Europe (OGE) aufgegeben. Seitdem ist er Geschäftsführer von Vier Gas Transport, dem Eigentümer von OGE (ener|gate Gasmarkt 07/17). Vier Gas Transport ist ein Joint Venture der vier Investmentgesellschaften Macquarie, ABU DHABI INVESTMENT AUTHORITY, British Columbia Investment Management und MEAG Munich Ergo. Kamphues ist zudem weiterhin Präsident des europäischen Netzwerks der Fernleitungsnetzbetreiber, ENTSO-G. Kamphues hatte seinen Wechsel gegenüber dieser Publikation zum einen damit begründet, dass er seine Arbeitszeit reduzieren wollte und zum anderen damit, dass er stärker strategisch arbeiten wollte. Dies bedeutete für ihn auch, sich stärker netzbetreiberübergreifenden Themen zu widmen. Power-to-Gas hatte er damals als ein Thema benannt.
Mit Power-to-Gas ist er im Sommer dieses Jahres in der Öffentlichkeit präsent gewesen. Als Amprion und OGE im Juni ihr Projekt für einen 100-MWElektrolyseur zur Kopplung der Netze der beiden Betreiber vorgestellt haben, saß Kamphues mit der Amprion-Geschäftsführung auf dem Podium (ener|gate Gasmarkt 07/18). Er hatte das Projekt mit Amprion zusammen wohl maßgeblich vorbereitet. ener|gate Gasmarkt hat mit Kamphues über seine neue Rolle, das Power-to-Gas-Projekt und das Umfeld für solche Projekte gesprochen.
ener|gate Gasmarkt: Herr Kamphues, Sie haben im vergangenen Jahr gesagt, Sie wollen auch in Deutschland an netzbetreiberübergreifenden Themen arbeiten. Davon ist bisher nichts zu sehen.
Kamphues: Es gibt die Idee oder die Vision, unternehmensübergreifend der Politik ein Konzept zur Erreichung der Klimaziele mit verpflichtenden CO2-Reduzierungen anzubieten. Aber dazu kann ich noch nichts Genaueres sagen.