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Titel der Ausgabe:

Neue Gaskraftwerke

Erscheinungsdatum:
07.06.2018
In dieser Ausgabe:

Es war jetzt kein super ereignisreicher Mai. Ich habe daher die Gelegenheit genutzt, mir im Thema des Monats die „Kraftwerksliste“ des BDEW genauer anzuschauen, also die Liste mit den zu erwartenden Neubauten. Sie wurde – wie fast in jedem Jahr – anlässlich der Hannover-Messe veröffentlicht. Laut dieser Liste gibt es Gaskraftwerksprojekte mit einer Gesamtkapazität von 9.640 MW. Wenn meine Einschätzungen richtig sind, dann werden davon maximal 2.420 MW realisiert. Denn die Liste enthält eine ganze Reihe von „Projektleichen“. Dafür habe ich aber noch drei mögliche Projekte mit einer Kapazität von 1.000 MW entdeckt, die nicht auf der BDEW-Liste stehen. Dennoch: Die reale Projekt-Pipeline sieht bescheiden aus, aber lesen Sie selbst.

RahmenbedingungenEnergetische Gebäudesanierung

Sehr zum Ärger von Vertretern der Gaswirtschaft findet sich die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung nicht im Entwurf für den Haushalt 2018, der Mitte Mai im Bundestag beraten wurde. Und es war kein „Schreibversehen“, wie der Abteilungsleiter für Wärme und Effizienz im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Thorsten Herdan, bei einer Veranstaltung im Rahmen der Berliner Energietage vermutete. Im Koalitionsvertrag ist das Vorhaben enthalten (ener|gate Gasmarkt 03/18). Aber die Förderung bleibt das „ungeliebte Stiefkind der Politik“, wie es der BDEW in einem Pressestatement beklagte. Seit Jahren finden verschiedene Bundesregierungen beziehungsweise Länderregierungen Gründe, warum sie denn doch lieber auf die Ausgaben für diese Förderung verzichten.

Marktgerüchte

Man hört derzeit nicht viel vom Gasvertrieb in den Segmenten Industriekunden und Stadtwerke. „Es ist viel im Umbruch“, so ein Marktteilnehmer. ener|gate Gasmarkt hat über den Marktaustritt im Commodity-Vertrieb von ENI und Engie berichtet. Engie hat wohl etliche interessante Kunden aus dem Portfolio seiner Handelsgesellschaft zugeordnet, bevor der Rest zum Verkauf angeboten wurde. „Der Engie-Handel ist im Bereich Stadtwerke durchaus aktiv, wenn es handelsnah und standardisiert ist“, meinte eine Quelle. Wenig geändert hat sich, dass Uniper und Wingas von Marktteilnehmern in der Regel als besonders aktiv genannt werden. Danach wird es sehr selektiv. Gas Natural Fenosa wurde in den vergangenen Wochen von einigen Marktteilnehmern genannt. „Die machen zurzeit teilweise sehr gute Angebote“, so eine Quelle, dann aber in dem Segment mittlere Industriekunden. Im Stadtwerkesegment kommt von den Spaniern wenig, so eine andere Quelle. Ganz wohl fühlt man sich auch bei VNG, der Vertrieb vor allem im Stadtwerkesegment läuft wohl ganz gut, was auch Marktteilnehmer so einschätzen. Deutlich zurückhaltender scheint Gas-Union zu sein. Die Frankfurter hatten in der Vergangenheit Stadtwerken bei Handelsprodukten sehr gute Konditionen geboten, waren aber auch im Industriekundenvertrieb sehr aktiv. Wie weit die OMV bei ihrem Ziel eines Marktanteils von zehn Prozent in Deutschland gekommen ist, lässt sich derzeit nicht abschätzen, aber die Düsseldorfer Vertriebsniederlassung arbeitet daran. „Derzeit sind sie einer der aktivsten Anbieter im Stadtwerkesegment“, so ein Marktteilnehmer.