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Titel der Ausgabe:

Interview mit den Geschäftsführern von VNG Handel & Vertrieb, Kerstin Schultheiß und Konstantin Herzog von Oldenburg

Erscheinungsdatum:
10.09.2020
In dieser Ausgabe:

An das richtige letzte Sommerloch erinnere ich mich nicht. Auch in den letzten beiden Monaten ist bei Gas und Wasserstoff (was ja mittlerweile fast dazu gehört) mehr als genügend Berichtenswertes passiert. Aber ich habe die Zeit auch genutzt, um einige ganz spannende Studien und Roadmaps aufzuarbeiten, die teilweise schon im Mai oder Juni erschienen sind. Besonders faszinierend fand ich eine Studie, die Frontier Economics für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erstellt hat.

Die Kernidee: Automobilhersteller sollen die Obergrenzen für die CO2-Flottenemission ihrer Neufahrzeuge auch durch den Kauf von Nachweisen (Credits) für „synthetische und fortschrittliche alternative Kraftstoffe“ (SAAF) einhalten können. Einmal davon abgesehen, dass dies für Erdgas/Biomethan aber auch Wasserstoff neue Chancen im Kraftstoffmarkt eröffnet, zeigt die Studie sehr schön detailliert, wie Zertifikate (in der Studie aus bestimmten Gründen „Credits“ genannt) als Grundlage für einen Handel ausgestaltet sein könnten und geeignet sind, verschiedene Ansätze zu CO2-Reduzierung zu verbinden. Ein solcher Handel mit Zertifikaten oder Herkunftsnachweisen wird eine Voraussetzung für die Entwicklung eines Marktes für CO2-freien/neutralen Wasserstoff sein. Der BDEW hat einen interessanten Vorschlag vorgelegt, wie die Eckpunkte für ein solches Handelssystem aussehen könnten. Man sollte beide Papiere parallel lesen.  

Der VNG-Gruppe geht es wirtschaftlich derzeit gut, das Ergebnis für 2019 lag über den Erwartungen. Auch wenn der Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS weiter den größten Ergebnisbeitrag liefert, tragen vor allem das Speichergeschäft, aber auch der Geschäftsbereich Handel & Vertrieb deutlich zum Ergebnis bei. ener|gate Gasmarkt hat mit den beiden Geschäftsführern der VNG-Tochter, VNG Handel & Vertrieb, Kerstin Schultheiß und Konstantin Herzog von Oldenburg, über die Entwicklung des Unternehmens und die Erfolgsfaktoren gesprochen.

Thema des Monats: Interview mit den Geschäftsführernvon VNG Handel & Vertrieb, Kerstin Schultheiß und Konstantin Herzog von Oldenburg

Die VNG AG hat ihr Handels- und Vertriebsgeschäft 2018 in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, die VNG Handel & Vertrieb GmbH, ausgegliedert. Dies war aus regulatorischen Gründen notwendig. Für Außenstehende trägt es aber auch zur Transparenz der Ergebnisse der VNG-Gruppe bei, da VNG Handel & Vertrieb einen eigenen Jahresabschluss veröffentlicht.

Der VNG-Gruppe geht es wirtschaftlich derzeit gut, das Ergebnis für 2019 lag über den Erwartungen (ener|gate Gasmarkt 05/20). Auch wenn der Fernleitungsnetzbetreiber ONTRAS weiter den größten Ergebnisbeitrag liefert, tragen vor allem das Speichergeschäft – dazu später in dieser Ausgabe mehr – aber auch der Geschäftsbereich Handel & Vertrieb deutlich zum Ergebnis bei.

Der Geschäftsbericht der VNG Handel & Vertrieb wurde am 20. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht. Das Handelsgesetzbuch (HGB)-Ergebnis nach Steuern, das an die Muttergesellschaft abgeführt wurde, stieg von 3,4 auf 20,7 Mio. Euro. Aber nicht nur die Zahlen der VNG-Gruppe sind gut. VNG sucht anorganische Wachstumsmöglichkeiten und sieht sich finanziell und organisatorisch in der Lage, Akquisitionen durchzuführen. Im Juli haben die Leipziger den Zuschlag für die Übernahme der Gas-Union bekommen. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme freigegeben. Einige Aufsichtsgremien von Gas-Union-Gesellschaftern müssen noch zustimmen, aber dies sind eher Formalien. Das Closing wird im September erwartet. Über die Übernahme wird an anderer Stelle in dieser Ausgabe berichtet.

ener|gate Gasmarkt hat mit den beiden Geschäftsführern der VNG-Tochter, VNG Handel & Vertrieb, Kerstin Schultheiß und Konstantin Herzog von Oldenburg, über die Entwicklung des Unternehmens und die Erfolgsfaktoren gesprochen.

RahmenbedingungenRegulierung von Wasserstoffnetzen in Deutschland

Die Diskussion um die Regulierung von Wasserstoffnetzen in Deutschland erreicht das nächste Level. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat eine Konsultation zur Frage der Notwendigkeit und Ausgestaltung einer solchen Regulierung gestartet. Auf knapp 100 Seiten hat die Behörde eine umfassende Bestandsaufnahme des aktuellen Markt- und Regulierungsumfeldes für Wasserstoff vorgenommen und verschiedene Regulierungsoptionen dargestellt. Mit einem zwölfseitigen Fragenkatalog (na gut, die Fragen stehen auf fünf Seiten) will sie von den Marktteilnehmern dazu Einschätzungen bekommen.

Die BNetzA spricht sich in der Bestandsaufnahme für ein eigenes Wasserstoffinfrastrukturgesetz (WiG) aus. Alternativ sei ein eigenes Kapitel im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) möglich. Eine simple Ergänzung der Gasdefinitionen um Wasserstoff im EnWG sowie den entsprechenden Verordnungen, wie sie etliche Verbände, darunter der FNB Gas, fordern, werde der Komplexität des Themas nicht gerecht, argumentiert die Behörde. Worin liegt die Komplexität?