Der sehr starke Anstieg der Bilanzierungsumlagen und der Konvertierungsumlage im Oktober 2018 war eines der Aufregerthemen des vergangenen Jahres. Für den starken Anstieg gab es im Wesentlichen zwei Gründe:
• Ein erwarteter Anstieg der Nettoregelenergiekosten für die neue Umlageperiode nach den Erfahrungen im Winter 2017/18. Diese Kosten können nur teilweise durch die Ausgleichsenergiezahlungen gedeckt werden.
• Eine massive Anhebung der NCG-Liquiditätspuffer und eine deutliche Anhebung des Gaspool- SLP-Liquiditätspuffers (nur der Puffer für das Gaspool-RLM-Konto ist gesunken). Es hatte dann, einen regen Brief- und Emailwechsel zwischen Stadtwerken, Händlern und Vertriebsgesellschaften beziehungsweise ihren Verbänden und Arbeitsgemeinschaften einerseits und den Marktgebietsverantwortlichen (wohl vor allem NCG) sowie der Bundesnetzagentur (BNetzA) andererseits gegeben.
Mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Berechnungsgrundlagen sowie bessere Prognosemöglichkeiten lauteten die Forderungen. Passiert ist nichts. Anfang dieses Jahres – und bisher von ener|gate Gasmarkt unberichtet – hatten Stadtwerke, die keine eigenen Bilanzkreise bewirtschaften, noch eine weitere Initiative gestartet. Die ARGE Gas Westfalen und die gas group, zwei Arbeitsgruppen, in denen verschiedene Stadtwerke organisiert sind, hatten sich dazu verbündet. Ihr Argument: Stadtwerke, die Endkunden beliefern, aber keine eigenen Bilanzkreise haben, erfahren viel zu spät, wie sich die Umlagen entwickeln. Dies führt zu Problemen bei der Preiskalkulation oder der Notwendigkeit, häufiger die Preise anzupassen.