GasVersorgung Süddeutschland: Interview mit Michael Rimmler und Helmut Kusterer
Der Abschluss der GVS für das Jahr 2016 war nicht zufriedenstellend (ener|gate Gasmarkt 10/17). Allein Kusterer ist nach wie vor Leiter des Dienstleistungsvertriebes und umtriebig dabei, den Bereich voranzubringen. Das Portfoliomanagement- Modul „Mein Portfolio“ auf E-Point wird gerade wieder in einer großen „Roadshow“ beworben. Gründe genug, um mit Michael Rimmler, seit April dieses Jahres Nachfolger von Oehler, und Helmut Kusterer über das Geschäft und die Entwicklung zu sprechen.
ener|gate Gasmarkt: Herr Rimmler, wo setzen Sie als Geschäftsführer die Akzente?
Rimmler: Unser Geschäftsmodell besteht aus drei Säulen. Was heißt das? Eine Säule ist der Commodity-Vertrieb für Gas und Strom. Was mir dabei wichtig ist: Commodity-Vertrieb bedeutet, Verkauf komplexer Produkte und nicht einfacher Fahrpläne oder Bänder. Aber unsere Key- Account-Manager vermarkten zunehmend auch unsere Dienstleistungsprodukte, also in erster Linie E-Point. Das ist das Thema Vertrieb.
ener|gate Gasmarkt: Nur um da kurz einzuhaken: Stromvertrieb bei der GVS, haben Sie da Erfolge?
Rimmler: Wir haben die ersten Abschlüsse für flexible Stromprodukte und Strom-Portfoliomanagement getätigt. Und wir haben auch Strom auf der Plattform...
MarktentwicklungWinterausblick FNB Gas
Dass die L-Gas-Versorgung im Winter unter bestimmten Umständen kritisch werden kann, wurde in dieser Publikation wiederholt thematisiert. Aber der Winterausblick der FNB Gas weist zusätzlich unter der Überschrift „Besonderheiten Süddeutschland“ auf mögliche kritische Versorgungssituationen vor allem in Baden-Württemberg hin. Mindestens bis 2022 bestehen ohnehin Engpässe. Der Kapazitätsbedarf steigt durch zusätzliche Nachfrage weiter. Sollten tatsächlich bis 2021 zusätzlich 1,2 GW Gas-Kraftwerkskapazität als „netztechnische Betriebsmittel“ zur Netzstabilisierung gebaut werden, erhöht dies potenziell weiter die Kapazitätsnachfrage (dazu ener|gate Gasmarkt 09/17). 2022 sollen Netzausbaumaßnahmen abgeschlossen werden, die für Entlastung sorgen. Derzeit behelfen sich die Fernleitungsnetzbetreiber in Bayern und Baden- Württemberg mit Lastflusszusagen (LFZ). Aber offensichtlich ist es terranets bw bisher nicht gelungen, ausreichend LFZ zu kontrahieren. Darauf weist der FNB Gas im Winterausblick hin. Ein weiterer Faktor verschärft die Situation: Bis März 2019 steht die TENP-Pipeline nicht mit voller Kapazität zur Verfügung. Sie verläuft von Bocholtz (deutsch-niederländische Grenze) und Eynatten (deutsch-belgische Grenze) an der Westseite Baden-Württembergs entlang bis nach Wallbach an der deutsch-schweizerischen Grenze. Baden-Württemberg wird teilweise über diese Leitung physisch mit Erdgas versorgt. Für Entlastung sollen die „Lastflusszusagen in Form von Abschaltverträgen“ (LiFA) sorgen, die terranets bw ausgeschrieben hat (ener|gate Gasmarkt 10/17). Am 10. November endete die Ausschreibung, aber erst am 1. Dezember endete die Frist zur Annahme der Angebote durch terranets bw.