Diese Publikation hatte in der letzten Ausgabe berichtet, dass Wiebes der zweiten Kammer des Parlamentes vorschlagen wird, die Produktion im kommenden Gaswirtschaftsjahr auf maximal 19,4 Mrd. Kubikmeter zu begrenzen. Eine Erweiterung der Produktion, wenn es sehr kalt wird, ist kaum vorgesehen. Dieser Puffer beträgt für das aktuelle Gaswirtschaftsjahr 5,4 Mrd. Kubikmeter. In dem entsprechenden Brief an das Parlament vom 24. August wird das Thema Versorgungssicherheit explizit angesprochen. Grundsätzlich soll so viel produziert werden, dass sie gewährleistet ist: „Nicht mehr und nicht weniger“ schreibt der Minister. Er schreibt aber auch, dass die Liefersicherheit nicht mehr automatisch gegeben ist, da Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage oder zur Erhöhung der Produktion von L-Gas aus anderen Quellen (Konvertierung, Mischung) nicht kurzfristig umgesetzt werden können. Als letzter Ausweg bleibt dann nur die Reduzierung der Exporte, die Abschaltung regionaler Netze oder großer Verbraucher. Alle drei Optionen, so Wiebes, seien aber im Grunde keine, da auch geschützte Kunden oder – bei Abschaltung großer Verbraucher – die Versorgung der Niederlande mit Lebensmitteln betroffen seien. In den Niederlanden gibt es aktuell eine Diskussion, ob denn das Land insgesamt ausreichend auf eine Gaskrisensituation vorbereitet sei. Ob Wiebes seine düsteren Szenarien benutzen will, um beim Parlament ein höheres mögliches Sicherheitspolster zu erreichen, bleibt abzuwarten.
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- energate Gasmarkt
- Ausgabe 10|18
- Titel der Ausgabe:
Konvertierungsanlage der GTG Nord
- Erscheinungsdatum:
- 08.10.2018
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Genau genommen hat diese Ausgabe drei Themen des Monats: die Konvertierungsanlage der GTG Nord, Biomethan und deutsche LNG-Terminals. Um hinten anzufangen: Ich bin selbst von der Dynamik überrascht, die das Thema LNG-Terminals entwickelt hat. Ich habe auch noch eine Wette laufen, dass Brunsbüttel nicht gebaut wird. Ganz ehrlich: Ich vermute, die Wette verliere ich. Ein ganz wesentlicher Punkt für die neue Dynamik ist die Geopolitik. Die USA üben viel Druck auf Europa aus, so hört man, in die entsprechende Infrastruktur zusätzlich zu investieren. Dazu kommen die Anstrengungen Katars, neue Freunde zu finden, um der Blockade durch Saudi-Arabien und andere arabische Staaten auszuweichen. Durch die Geopolitik scheinen in der Gaswirtschaft langfristige, bilaterale Strukturen reetabliert zu werden, die durch die Marktliberalisierung überwunden schienen.
Dass sich Biomethan nicht gerade auf der Überholspur befindet, hat diese Publikation wiederholt geschrieben. Abbildung 5 zeigt sehr schön, wie die Anlagenentwicklung seit 2016 stagniert, wobei sich die Situation in drei Marktsegmenten, in denen Biomethan eingesetzt wird, in diesem Jahr eher weiter verschlechtert hat. Dies ist zumindest die klare Einschätzung der Geschäftsführerin des Biogasrates, Janet Hochi, mit der ener|gate Gasmarkt über die Entwicklung gesprochen hat.
KWK-Sektor (oder EEG-Bereich)
Der mit weitem Abstand weiter wichtigste Absatzmarkt ist der KWK-Bereich. Die kombinierte Stromund Wärmeerzeugung mit Biomethan wird durch das EEG gefördert, wobei seit dem EEG 2014 die Förderung so stark beschränkt wurde, dass neue Projekte ohnehin kaum noch möglich sind (dies ist der Grund für die Stagnation, die Abbildung 5 zeigt es). Aber, so Hochi, in den vergangenen Jahren sind die Erdgaspreise so weit gesunken, dass Kraftwerksbetreiber von Biomethan auf Erdgas umstellen. Dies führt bei den Betreibern von Biomethananlagen zu Absatzrückgängen und einem Überangebot an Biomethan sowie sinkenden Preisen. Auch der aktuelle Anstieg der Erdgaspreise hat daran nichts geändert. Da nach Einschätzung von Hochi viele Biomethanlieferverträge mit KWKAnlagenbetreibern auslaufen, haben die Betreiber von Biomethananlagen derzeit ein „Riesenproblem“, weil sie auf Mengen sitzen bleiben oder Preiszugeständnisse machen müssen. Nach Daten des von der Deutschen Energie-Agentur (dena) jährlich veröffentlichtem Branchenbarometers Biomethan wurden 2017 im KWK-Segment gut 7,5 TWh abgesetzt. Seit drei Jahren stagniert der Absatz auf diesem Niveau. „Unsere Mitglieder suchen Absatzmärkte außerhalb des EEG, aber da sind die Marktbedingungen ja noch schwieriger“, beklagte Hochi. Zu diesen Märkten mehr in einer Minute.
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Häufig gestellte Fragen
1. Was ist der energate Gasmarkt?
Der energate Gasmarkt liefert Fach- und Führungskräften der Gasbranche aktuelle Informationen und Hintergründe zum deutschen und internationalen Gasmarkt. Das Medium erläutert fachkundig die wichtigsten Entwicklungen aus den Bereichen Markt, Recht, Politik und Unternehmen. Darüber hinaus bietet der energate Gasmarkt Insiderinformationen wie Marktgerüchte und Personalien.
2. Was ist der energate Jahresreport Gas?
Der energate Jahresreport Gas zeichnet die wichtigste Marktentwicklungen des Jahres nach und gibt einen fundierten Ausblick auf die kommenden Monate. Gasexperte und Insider Dr. Heiko Lohmann analysiert relevante Ereignisse aus Politik, Recht und Regulierung sowie zu Erzeugung, Infrastruktur und Handel. Darüber hinaus informiert der Report über Veränderungen in der Unternehmenslandschaft und zeichnet in Marktberichten Preisentwicklungen nach. Top-Entscheider aus der Branche nutzen den Jahresreport Gas als kompakte Jahreschronik sowie zur Einschätzung künftiger Marktentwicklungen.
3. Wie oft erscheinen die Publikationen und in welcher Form sind sie verfügbar?
Der energate Gasmarkt erscheint monatlich. Abonnenten erhalten den energate Gasmarkt als Print- und PDF-Ausgabe in deutscher und englischer Sprache. Der Jahresreport Gas erscheint jährlich (Anfang Dezember).
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