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Titel der Ausgabe:

Nord Stream 2 und russisches Gas

Erscheinungsdatum:
06.07.2018
In dieser Ausgabe:

In dieser Ausgabe gibt es viele Marktgerüchte. Ich weiß, dass Sie das lieben – so geballt muss es aber nicht immer sein. Unter den Gerüchten befindet sich auch wieder „marco“, das Projekt der Marktgebietszusammenlegung. Ich hoffe aber, dass es zu dem Zeitpunkt, wenn Sie das Heft in den Händen halten, kein Gerücht mehr ist, sondern Fakt. Zu dem Thema Transparenz und „marco“ noch einige Bemerkungen: Ich persönlich halte es für extrem unglücklich, wie zurückhaltend die Kommunikation der Fernleitungsnetzbetreiber zu dem Thema ist. Und ich weiß, dass viele Marktteilnehmer dies genauso sehen – dazu gibt es in dieser Ausgabe nicht nur Gerüchte. Ich habe dies mit etlichen Personen auch aus dem FNB-Bereich diskutiert. Informell geben mir viele Gesprächspartner durchaus recht. Aber die Wogen zwischen den FNB schlagen bei dem Thema hoch, die internen Diskussionen müssen intensiv und kontrovers sein.

RahmenbedingungenAnschluss von Letztverbrauchern an L-Gas-Netze reloaded

Die aktuelle Bundesregierung tut sich mit Energie- und Klimapolitik schwer (siehe auch Abschnitt 6: Marktgerüchte). Dies gilt auch für das „100-Tage-Gesetz“. Die Idee war, die Dinge, die jetzt zu regeln sind, in einem Artikel-Gesetz (mit dem verschiedene Gesetze angepasst werden) zusammenzufassen und dieses schnell in den parlamentarischen Prozess einzubringen. Aber die Bundesregierung ist bei der Frage des Ausbaus erneuerbarer Energien zu zerstritten (dazu sollte es Neuregelungen geben), deshalb verzögert sich das Gesetz und mutiert wohl zum „200-Tage- Gesetz“. Damit wird es aber auch keine schnelle Änderung des EnWG geben, die einen Anschluss von Letztverbrauchern an L-Gas-Netze und den Ausbau von L-Gas-Netzen erschwert. Dies stand ebenfalls in dem 100-Tage-Gesetz (ener|gate Gasmarkt 06/18), wobei wohl aus einer juristischen Sicht die geplanten Neuregelungen für die Anerkennung der Kosten eines Netzausbaus kritischer waren als die Hürden beim Netzanschluss. Sie sollen, so die geplante Neufassung des § 11 EnWG, nicht mehr anerkannt werden, wenn der Netzausbau aufgrund von Anschlüssen an das L-Gas-Netz erfolgt, zu denen der Netzbetreiber nicht verpflichtet war. Dies könne, so ein auf Energierecht spezialisierter Anwalt, dramatische Folgen für Verteilnetzbetreiber haben, die zu einem späten Zeitpunkt umgestellt werden und dann nicht mehr in ihr Netz investieren können.

Personal

Bei dem luxemburgischen Encevo-Konzern (Enovos, Creos) wird es Mitte September zu einem Führungswechsel kommen, der auch Auswirkungen in Deutschland hat. Jean Lucius, der Vorstandsvorsitzende der Holdinggesellschaft, geht in den Ruhestand. Nachfolger wird Claude Seywert. Er hat derzeit schon einen Sitz im Holding-Vorstand als Geschäftsführer der Netzgesellschaft des Konzerns Creos Luxemburg und auch der deutschen Tochter Creos Netzgesellschaft. Bei Creos Deutschland bleibt Jens Apelt Alleingeschäftsführer. Es geht aber noch weiter. Bei Creos Luxemburg wird der derzeitige Geschäftsführer von Enovos Luxemburg, Marc Reiffers, Geschäftsführer. Reiffers wird durch Erik von Scholz ersetzt, derzeit im Encevo-Vorstand für erneuerbare Energien verantwortlich. Von Scholz war bis Februar 2016 Vorstandsvorsitzender von GdF Suez Energie Deutschland (jetzt Engie Deutschland) (ener|gate Gasmarkt 03/16). Bei GdF Suez in Deutschland war Anke Langner unter von Scholz mit im Vorstand. Sie hatte das Unternehmen fast zeitgleich mit von Scholz verlassen und ist jetzt geschäftsführende Direktorin von Enovos Deutschland. Enovos Luxemburg ist mit 89 Prozent an Enovos Deutschland beteiligt (11 Prozent Encevo), so dass von Scholz und Langner wohl wieder direkt zusammenarbeiten. Zumindest ist der Vorgänger von von Scholz, Reiffers, Mitglied des Verwaltungsrates von Enovos Deutschland.