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Titel der Ausgabe:

Gazprom in Nordwesteuropa

Erscheinungsdatum:
06.03.2018
In dieser Ausgabe:

Es war zunächst eine nette, aber eher langweilige E-world, ohne bahnbrechende Erkenntnisse. Dann kursierte die Meldung, dass Gazprom den Wingas-Vertriebsgeschäftsführer Ludwig Möhring entlassen hat. Dann war nichts mehr langweilig, es gab mächtig Diskussionsstoff. Wobei die Entscheidung Teil einer größeren Umstrukturierung war. Im Thema des Monats versuche ich, die Geschichte nachzuzeichnen. Das Problem, das auch die Mitarbeiter im Gazprom-Konzern selbst mit den Entwicklungen haben: Entscheidungen fallen sehr plötzlich und sie werden schlecht, gar nicht oder verspätet kommuniziert. Auch in diesem Fall fand eine erste Mitarbeiterversammlung in Kassel erst einige Tage nach der Entscheidung statt und brachte kaum echte Klarheit.

Gazprom in NordwesteuropaWas ist wann passiert?

Es hat Vorteile, wenn solche Entwicklungen wie bei Gazprom/Wingas während der E-world energy & water passieren. Es beschleunigt deutlich den Nachrichtenfluss. Im Grunde lag schon seit Wochen oder sogar Monaten in der Luft, dass es bei Wingas Veränderungen geben wird. Budgets wurden in Kassel gekürzt oder gestrichen, erste Projekte eingestellt. Deshalb war es eine Art Vorankündigung, als schon am Montag (also am Vorabend der E-world) zu hören war, Möhring müsse plötzlich aus Essen nach Moskau. Er hatte montags in Essen zum Auftakt der Messe bei der Führungskräftekonferenz noch einen Vortrag gehalten. Am Dienstag hieß es dann auf der Messe, für Mittwoch seien alle Führungskräfte nach Kassel einbestellt. Auch die Vertriebsdirektoren mussten ihre Messetermine absagen oder verschieben. Mittwochabend kursierten dann die ersten Gerüchte über die Entlassung der Wingas- Geschäftsführung. Möhring, so meinte einer, der es wissen könnte, sei gleich von Moskau nach Hamburg geflogen, wo er wohnt. Spätestens am Donnerstagmorgen wurde teilweise ganz wild spekuliert – die Standorte Kassel und London würden „dicht gemacht“, meinten einige vernommen zu haben.

Neues von PEGAS: Interview mit Egbert Laege

Der Börsenhandel der EEX-Gruppe mit Gas surft seit einigen Jahren auf einer Erfolgswelle. Die Erfolgsgeschichte begann mit der Übertragung des Handels von der EEX auf die PEGAS-Plattform der französischen EEX-Beteiligung Powernext zum 1. Januar 2015. Seitdem nimmt die Zahl der Märkte zu, die auf der Plattform gehandelt werden können. Auch die Zahl der Produkte steigt, zudem lassen sich zwischen vielen Märkten die Spreads handeln. Dies hat auch zu deutlich steigenden Mengen sowohl im Spot- als auch im Terminhandel geführt. Zumindest im Spothandel hat PEGAS deutlich Marktanteile von den Brokern gewonnen. Gemäß einer eigenen Statistik von ener|gate Gasmarkt ist der Marktanteil im Day-Ahead-Markt für die beiden deutschen Handelspunkte NCG und Gaspool seit 2015 von rund 25 auf fast 50 Prozent gestiegen und auch für die TTF wurde ein Marktanteil von rund 40 Prozent erreicht. Eine Korrektur ehe es weitergeht: ener|gate Gasmarkt hatte über neue Produkte auf PEGAS berichtet (ener|gate Gasmarkt 01/18). Dabei ist ein Fehler passiert. Der Optionshandel wurde nicht am 18. Januar gestartet, sondern beginnt erst Ende Februar. Zurück zur Geschichte: Seit Anfang 2015 ist auch Egbert Laege im Vorstand der EEX-Gruppe für den Gashandel verantwortlich.

ener|gate Gasmarkt hat mit Laege unter anderem über den Optionshandel, generelle Entwicklungen und weitere Pläne der Gruppe im Gashandel gesprochen.

ener|gate Gasmarkt: Herr Laege, gibt es eigentlich irgendetwas, womit sie in der Entwicklung nicht zufrieden sind?

Laege: Also, wir sind absolut zufrieden. Wir haben es geschafft, uns im Spotmarkt als die „Leading- Plattform“ zu etablieren. Dies zeigt sich nicht nur in einem steigenden Volumen, sondern auch in steigenden Marktanteilen...