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Titel der Ausgabe:

Interview mit Gundolf Schweppe

Erscheinungsdatum:
06.02.2018
In dieser Ausgabe:

Das Thema des Monats ist wieder ein Interview, diesmal mit Gundolf Schweppe, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Uniper Energy Sales. Es setzt im Grunde schon fast eine Serie von Gesprächen mit Geschäftsführern von Vertriebsgesellschaften fort, die aus der klassischen Gaswirtschaft kommen. Die Strategien der Anpassung an die veränderten Marktverhältnisse sind spannend. Was mich in dem Interview mit Schweppe verblüfft hat, war die Betonung einer neuen Stärkung von Vertriebspartnerschaften mit Stadtwerken. Dazu bietet Uniper neue Produkte an – aber lesen Sie selbst. Ein Thema, dessen Brisanz noch nicht wirklich erkennbar ist, ist die Gasproduktion in Groningen und die Folgen für Deutschland. Am 8. Januar bebte erneut in Groningen die Erde. Das Beben war das Stärkste seit sieben Jahren. In den Niederlanden hat dies die Diskussionen über eine deutliche weitere Absenkung der Produktionsobergrenze erheblich intensiviert.

Interview mit Gundolf Schweppe, Vorsitzender der Geschäftsführung von Uniper Energy Sales

Uniper Energy Sales setzt darauf, mit neuen Produkten Vertriebspartnerschaften mit Stadtwerken zu stärken. „Vertriebspartnerschaft“ ist im Grunde genommen das traditionelle Vertriebskonzept der Gaswirtschaft mit einer engen Verbindung zwischen dem Lieferanten und dem belieferten Stadtwerk, die über die reine Gaslieferung hinausgeht. Es waren vor allem gemeinsame Produkt- und Marketingkampagnen, aber auch die gemeinsame Pflege von Beziehungen zu Industriekunden, die traditionell Vertriebspartnerschaften ausmachten. In den vergangenen Jahren und dank der vielfältigen Möglichkeiten bei der Gasbeschaffung sind die Beziehungen zwischen Stadtwerken und Lieferanten in vielen Fällen lockerer geworden. Aber sie bestehen noch und Vollversorgungsverträge haben durchaus weiter ihre Bedeutung, auch wenn sie völlig anders ausgestaltet sind als in der Vergangenheit. Die Diskussion, ob denn Vollversorgung oder strukturierte Beschaffung die bessere Option für Stadtwerke darstellt, wird auch in dieser Publikation seit Jahren immer mal wieder geführt (so in ener|gate Gasmarkt 11/17). Aber darum soll es in dem Interview mit Gundolf Schweppe, dem Vorsitzenden der Uniper Energy Sales- Geschäftsführung, gar nicht gehen. Thema sind zum einen die neuen Produkte, mit denen solche Vertriebspartnerschaften belebt werden sollen, und zum anderen generell die Vertriebsstrategie und Vertriebsorganisation des Unternehmens.

ener|gate Gasmarkt: Herr Schweppe, Sie bieten für Privatkunden eine verbrauchsunabhängige „Flatrate“ für Gas an. Können Sie das Produkt ein bisschen erläutern?

Schweppe: Erst einmal ist ganz wichtig: Unser Kunde ist auch bei diesem Produkt das Stadtwerk und nicht der Endkunde. Wir sind im Schwerpunkt ein Wholesale-Vertrieb. Wir wollen bewährte Stadtwerkepartnerschaften nachhaltig stärken und uns mit neuen Produkten stärker in der Vorversorgerrolle positionieren. Das erste Beispiel ist unser White-Label-Angebot zu ‚Uniper Direkt‘, ...

RahmenbedingungenBDI-Studie zur Klimapolitik

Viel Beachtung fand im Januar die Studie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) „Klimapfade für Deutschland“. Erstellt haben die Studie die Boston Consulting Group (BCG) und prognos. Für die Aufmerksamkeit mag es einen wesentlichen Grund geben:

Mit den Studienergebnissen bekennt sich „die Industrie“ zu dem Ziel, die Treibhausgas (THG)- Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Dazu gleich ein bisschen mehr.

Aber zuerst: Indikator für die Aufmerksamkeit sind die vielen öffentlichen Kommentare von Verbänden, darunter auch eine ganze Reihe von Umweltschutzverbänden. Tenor: Wertvoller Beitrag, jetzt müsse die Industrie liefern, auch das 95-Prozent- Ziel dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Aus einer gaswirtschaftlichen Perspektive kommentierten Zukunft Erdgas und der FNB Gas die Studie. Timm Kehler, der Zukunft Erdgas-Vorstand, hebt in einem Kommentar die wirtschaftspolitische Empfehlung der Studie nach einer Förderung von innovativen Technologien hervor. Darunter fallen auch Power-to-Gas und die gasbetriebene Brennstoffzelle. Der FNB Gas unterstreicht die Bedeutung der Sektorkopplung, die gemäß den Analysen der Studie eine wesentliche Rolle zur Erreichung des Klimaschutzziels spielt. Ein Element in der Studie ist dabei eine mögliche größere Rolle von effizienteren Umwandlungsverfahren von Strom in Wasserstoff, Methan oder flüssige Brennstoffe (Powerto- X). Wasser auf die Mühlen des FNB Gas, der selbst einen solchen Entwicklungspfad propagiert.