Uniper Energy Sales setzt darauf, mit neuen Produkten Vertriebspartnerschaften mit Stadtwerken zu stärken. „Vertriebspartnerschaft“ ist im Grunde genommen das traditionelle Vertriebskonzept der Gaswirtschaft mit einer engen Verbindung zwischen dem Lieferanten und dem belieferten Stadtwerk, die über die reine Gaslieferung hinausgeht. Es waren vor allem gemeinsame Produkt- und Marketingkampagnen, aber auch die gemeinsame Pflege von Beziehungen zu Industriekunden, die traditionell Vertriebspartnerschaften ausmachten. In den vergangenen Jahren und dank der vielfältigen Möglichkeiten bei der Gasbeschaffung sind die Beziehungen zwischen Stadtwerken und Lieferanten in vielen Fällen lockerer geworden. Aber sie bestehen noch und Vollversorgungsverträge haben durchaus weiter ihre Bedeutung, auch wenn sie völlig anders ausgestaltet sind als in der Vergangenheit. Die Diskussion, ob denn Vollversorgung oder strukturierte Beschaffung die bessere Option für Stadtwerke darstellt, wird auch in dieser Publikation seit Jahren immer mal wieder geführt (so in ener|gate Gasmarkt 11/17). Aber darum soll es in dem Interview mit Gundolf Schweppe, dem Vorsitzenden der Uniper Energy Sales- Geschäftsführung, gar nicht gehen. Thema sind zum einen die neuen Produkte, mit denen solche Vertriebspartnerschaften belebt werden sollen, und zum anderen generell die Vertriebsstrategie und Vertriebsorganisation des Unternehmens.
ener|gate Gasmarkt: Herr Schweppe, Sie bieten für Privatkunden eine verbrauchsunabhängige „Flatrate“ für Gas an. Können Sie das Produkt ein bisschen erläutern?
Schweppe: Erst einmal ist ganz wichtig: Unser Kunde ist auch bei diesem Produkt das Stadtwerk und nicht der Endkunde. Wir sind im Schwerpunkt ein Wholesale-Vertrieb. Wir wollen bewährte Stadtwerkepartnerschaften nachhaltig stärken und uns mit neuen Produkten stärker in der Vorversorgerrolle positionieren. Das erste Beispiel ist unser White-Label-Angebot zu ‚Uniper Direkt‘, ...