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energate Gasmarkt Ausgabe 03|2024

Thema des Monats: Interview mit Benjamin Lakatos, CEO MET Group

Dr. Heiko Lohmann Dr. Heiko Lohmann

Vermutlich waren die meisten von Ihnen auf der E-World. Ich war natürlich auch da. Die Stimmung war meines Erachtens sehr entspannt, auch das Wetter und die Handelspreise für Gas spielten mit. Für die größte Aufregung sorgten vermutlich die Einlasssperren, die nur elektronisch zu überwinden waren. Vor allem morgens um 9 Uhr sorgte dies für lange Schlangen. „Früher aufstehen“, lautete der Kommentar eines Verantwortlichen der Organisation mit dem Zusatz, der Andrang zeige den Erfolg der diesjährigen Messe. Ein besonderes thematisches Highlight gab es meines Erachtens nicht. Ich habe selbstverständlich viel über den möglichen zukünftigen Wasserstoffmarkt diskutiert, aber auch über Energiepolitik (unter anderem die Kraftwerksstrategie), die weitere Entwicklung der Handelspreise oder die Zukunft des Ukraine-Transits nach dem 31. Dezember 2024. Aber ich habe auch viele „kleine“ Informationen bekommen, die sich an etlichen Stellen in diesem Gasmarkt, vor allem in den Marktgerüchten, wiederfinden.

Thema des Monats ist ein Interview mit Benjamin Lakatos, dem Vorstandsvorsitzenden der MET Group. Er macht unter anderem sehr offensive und selbstbewusste Aussagen zu den Wachstumsambitionen der Gruppe in Deutschland. Falls der deutsche Staat seine neu erworbenen Beteiligungen an Energieunternehmen verkaufen möchte, kann Lakatos sich prinzipiell vorstellen zu investieren. Aber lesen Sie selbst.

Im Editorial der letzten Ausgabe hatte ich über das erste Handelsgeschäft am BEB VP berichtet „2002, glaub ich“, stand da als Zeitangabe. Es war erst im November 2004, wie sehr treue Leserinnen und Leser in der Ausgabe Gasmarkt Deutschland (so hieß die Publikation damals noch) 11/04 nachlesen können. Der Hinweis auf die falsche Jahresangabe kam von einem Händler, der sagt, er sei damals am zweiten Abschluss beteiligt gewesen. Was denn Andre Stracke, einer der Beteiligten an dem ersten Abschluss, vorhat, nachdem er RWE Supply & Trading verlassen hat, lesen Sie in der Rubrik Marktgerüchte. Seinen offiziellen Abschied hat Stracke wohl mit großer Party am 23. Februar im Collosseum, einem ehemaligen Industriegebäude in Essen, gefeiert. Ich meine, auch die legendären RWE Traders‘ Nights aus den Anfangszeiten der E-World fanden dort statt.

Genießen Sie die Lektüre!

THEMA DES MONATS Interview mit Benjamin Lakatos, CEO MET Group

Offen gestanden, mich hat die Geschichte der Schweizer MET Group immer fasziniert. Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Unternehmensgeschichte selbst ist spannend: EonRuhrgas (dann Eon) hatte 2004 beziehungsweise dann final 2006 das Gas- Midstream-Geschäft der MOL gekauft. MET entstand aus der danach neu gegründeten Gashandelsabteilung des ehemals staatlichen ungarischen Öl- und Gaskonzerns MOL. Der Name stand für „MOL Energy Trading“. Benjamin Lakatos gründete dann im Jahr 2018 MET im Rahmen eines Management-Buyouts aus der MOL als Handelsgesellschaft aus, nachdem er bereits 2012 den Sitz in den Schweizer Kanton Zug verlagert hatte. Die Eigentümer- und Führungsstruktur ist spannend: Lakatos ist weiter mit über 70 Prozent an der MET Group beteiligt, knapp 20 Prozent gehören dem Management und zehn Prozent Keppel, einer börsennotierten Asset-Management- Gesellschaft aus Singapur mit Schwerpunkten unter anderem in den Bereichen Energieinfrastruktur und nachhaltiger Energieversorgung.[...]

 

Kraftwerksstrategie der Bundesregierung

Am 05. Februar hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Einigung von Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner auf eine Kraftwerksstrategie bekannt gegeben. Die Eckpunkte finden sich in der entsprechenden Pressemitteilung des BMWK. Gewisse Präzisierungen liefert ein Papier des BMWK für die nicht-öffentliche Sitzung des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie am 21. Februar. Die Eckpunkte der Strategie sehen so aus. [...]

Neuer Regulierungsrahmen für Strom- und Gasnetze

Am 18. Januar hatte die BNetzA mit einem Eckpunkte-Papier den Auftakt für eine vollständige Überarbeitung des Regulierungsrahmens für Strom- und Gasnetze gemacht (ener|gate Gasmarkt 02/24). Am 02. Februar fand dazu ein Workshop bei der Behörde statt an dem in erster Linie Vertreter von Verbänden und Netzbetreibern teilgenommen haben. Vertreter der BNetzA haben ihre neuen Ideen zur Standardisierung und Flexibilisierung der Regulierung erläutert. Verbände und Unternehmen haben mit Fragen und Statements ihre ersten Positionierungen vorgenommen. Mein Eindruck als Nicht-Experte für Kosten- und Anreizregulierung: Die grundlegenden Ziele der BNetzA werden geteilt. [...]